Güterumschlag in den Rheinhäfen steigt

Der Jahresumschlag der Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) beträgt 2024 rund 5,4 Mio. Tonnen. Dies entspricht einem Umschlagsplus von 8,3 % gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem starken Jahresergebnis tragen vor allem die Gütergruppen Mineralölprodukte, sowie Güter der Kreislaufwirtschaft bei. Bei den Containerumschlägen stieg der Umschlag von vollen Containern um 5 %. Aufgrund reduzierter Terminalkapazitäten durch laufende Erneuerungs-massnahmen sank der Umschlag von Leercontainer um 39 %. Die Containerumschläge auf die Bahn verdoppelten sich. Insgesamt (Schiff und Bahn) wurden gegenüber Vorjahr 6,6 % mehr Container umgeschlagen.

 Mit 5,39 Mio. t Schiffsumschlag haben die Schweizerischen Rheinhäfen 2024 die 5 Mio. t-Marke deutlich übertroffen. Im Vorjahr wurde mit 4,97 Mio. t diese Marke knapp nicht erreicht. Insbesondere die Mineralölprodukte mit 2,64 Mio. Tonnen, aber auch die Gütergruppe Recyclingmaterialien mit 530‘145 t trugen zum guten Umschlagsergebnis bei. Durch die temporäre Schliessung der Raffinerie in Cressier (NE) wurden im Frühling, speziell im Mai, sehr hohe Umschlagszahlen (über 300‘000 Tonnen) erreicht. Der Gesamtumschlag bei den Mineralölprodukten nahm damit, über das ganze Jahr betrachtet, um 6,8 % zu.

Im Containerbereich erreichten die Rheinhafenterminals 2024 einen schiffseitigen Umschlag von 100‘032 TEU. Während die Umschläge von werthaltigen, vollen Containern um 5 % auf 80‘190 TEU stiegen, sank der Umschlag von Leercontainern um 39 % auf 19‘842 TEU. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Minus von 8 % beim wasserseitigen Umschlag. Viele Leercontainer wurden direkt an die Terminals ins grenznahe Ausland überführt, da sich durch zeitweise Revisionsarbeiten und nach dem Bau des neuen Multifunktionsterminals am Südquai die Krankapazität für den Containerumschlag reduziert hat. Diese wird am Nordquai durch einen neuen Kran ab Anfang 2026 kompensiert. Sehr erfreulich hat sich der Containerumschlag auf die Bahn entwickelt. Hier schlugen die Terminals in den Schweizerischen Rheinhäfen 33‘105 TEU um. Dies entspricht einer Verdoppelung gegenüber 2023 mit 16‘120 TEU bahnseitigen Umschlägen. Insgesamt wurden so 2024 auf Schiff und Bahn 133‘137 TEU umgeschlagen (+6,6 %).

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Die Trockengüter, insbesondere die bereits erwähnte Gütergruppe Recyclingmaterial (+23 %) , aber auch die Nahrungs- und Futtermittel (+16 %), Agrarprodukte (+36 %), Metallerzeugnissen (+8 %) und der Umschlag von Steinen und Erden (+2%) entwickelten sich positiv. Im Bereich Recycling lagen die Bodenaushubmengen auf Vorjahresniveau, während die Schrottmengen im Export vor allem im letzten Quartal 2024 deutlich anstiegen. Dies ist auf die vorübergehende Schliessung der Stahlwerke in der Schweiz zurückzuführen. Im Getreidebereich war die Auslastung auf einem guten Niveau bei einer gleichzeitigen Zunahme der Importmengen. Grund dafür ist die schlechte Inlandernte 2024, welche sich auch auf das erste Halbjahr 2025 auswirken wird.

Mit Blick auf die einzelnen Hafenstandorte, ergibt sich in allen drei Arealen ein Umschlagsplus. Am stärksten war das Wachstum mit 14,4 % im Hafen Birsfelden, aber auch der Auhafen Muttenz und der Hafen Kleinhüningen tragen mit 4,6 % resp. 5,1 % zum gestiegenen Jahresumschlagsergebnis der Schweizerischen Rheinhäfen bei.

Die Prognosen für 2025 sind mit verschiedenen globalen Unsicherheiten verbunden. Der Angriffskrieg von Russland in der Ukraine und der Krieg im Nahen Osten haben nach wie vor Einfluss auf den weltweiten Handel und somit auch auf die Binnenschifffahrt. Die angekündigten Strafzölle der Vereinigten Staaten von Amerika sorgen an den Märkten für starke Verunsicherung. Gleichzeitig laufen die Schweizer Exporte über die Rheinhäfen auf einem guten Niveau und die Importe dürften im 2025 mit einer hohen Nachfrage nach Konsumgütern und Rohstoffen ebenfalls stabil bleiben. Die Binnenschifffahrt und die Hafenwirtschaft sind auch für das kommende Jahr gut aufgestellt, um die Sicherstellung der wirtschaftlichen Landesversorgung der Schweiz zu gewährleisten.

Hinweis: Im 2024 haben die Schweizerischen Rheinhäfen das System der Datenerhebung für die Statistikdaten in den Häfen umgestellt. Vom bisherigen System wurde auf den Standard NST-2007 umgestellt. Dieser von der Europäischen Union entwickelte Standard soll die Vergleichbarkeit der Binnenhäfen verbessern. Die Umstellung auf die neue Datenerhebung hat seine Zeit beansprucht, da auch die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr hergestellt werden musste.

Medienmitteilung